Platte mit Gorgoneion aus dem Außenbereich des „Hauptturms“
Bei den Grabungsarbeiten des Jahres 1966 im Bereich des Astarte-Tempel meldete Ferruccio Barreca den Fund von zwei Fragmenten von Arule aus Ton, jeweils mit einer Gorgonenmaske. Die erste Schicht, die die Terrakotta-Objekte enthielt, wies Materialien aus der Nuraghenzeit aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Auf, noch in der Zeit der römischen Republik.
Der Gorgoneion weist einen offenen Mund, herausgestreckte Zunge sowie sichtbare Zähne mit hervorgehobenen Eckzähnen auf. Das Bild weist archaische Schemata des griechischen Typs auf, mit gescheitelter Frisur, die an beiden Seiten des Gesichts vertikal herabfällt. Die frontal abgebildeten Ohren erinnern wie die Frisur an ägyptisierende phönizische Protomen. Der Gorgoneion ist in einen verzierten Rahmen eingeschlossen.
Die Datierung erfolgt auf die Römerzeit, im 2. Jahrhundert v. Chr., jedoch auch eine Datierung in die phönizische Zeit ist nicht ausgeschlossen. Die vergleiche der Archetypen führen nach Sizilien und Magna Graecia.
Bibliografia
- M. G. AMADASI, F. BARRECA et alii (a cura di), Monte Sirai - IV. Rapporto preliminare della Missione archeologica dell’Università di Roma e della Soprintendenza alle Antichità di Cagliari (Studi Semitici, 25), Roma 1967.
- R.M. ALBANESE PROCELLI, Antefisse a protome femminile dal centro indigeno del Mendolito di Adrano, in Sicilia Archeologica 73, 1990, pp. 7-31.