Detaillierte Datenblätter

Das Territorium von Luogosanto in der Phönizisch-punischen Zeit

Die Phönizier und die Punier sind Völker, die an den Küsten der Gallura gut belegt sind, vor allem im Gebiet von Olbia (Abb. 1) - wo die Präsenz der Phönizier seit der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. belegt ist. - sowie im unmittelbaren Hinterland.

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Abb. 1 - Olbia, Dispersionsbereich des phönizischen und griechischen Materials (aus: D’ORIANO 2010, S. 11, Abb. 2).

Bis heute wurden in der inneren Gallura keine Belege für Kontakte mit den vorgenannten Völkern gefunden: Dazu würde ein Passus von Pausanias passen, der im 2. Jahrhundert v. Chr. angibt, dass alle Sarden von den Karthagern unterworfen wurden, mit Ausnahme der Iliensier und der Korsen (Abb. 2).

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Abb. 2 - Die nicht urbanisierten Völker Sardiniens (aus: Mastino 2005 S. 307, Abb. 35).

Die letzteren stammten sehr wahrscheinlich aus Korsika und gehören der Gruppe der Völker der oberen Gallura an, die die phönizisch-punische Kolonisierung blockierten (Abb. 3) sich auch der römischen lange wiedersetzten.

In der Übergangszeit zwischen der Herrschaft der Karthager in Sardinien (6. bis 3. Jahrhundert v. Chr.) und der römischen Eroberung (238 v. Chr.) kamen gemäß Pausanias die Balaren, afrikanisch oder iberische Söldner, die sich in der oberen Gallura niederließen und das Gebiet von Luogostanto Balariana (Balaiana) nannten, nachdem sie vom Heer Karthagos nach Ende des ersten punischen Kriegs (264-241 v. Chr.) desertiert waren; in der korsischen Sprache bedeutet ihr Name „Exilanten oder Deserteure“.

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Abb. 3 - Die phönizische Kolonisierung mit Angabe der Stadtstaaten in Phönizien sowie der wichtigsten Expansionszentren (von: http://dizionaripiu.zanichelli.it/storiadigitale/p/mappastorica/287/la-colonizzazione-fenicia).

Im Territorium der Gemeinde Luogosanto wurden keine Zeugnisse aus dieser Periode (9. bis 3. Jahrhundert v. Chr.) gefunden, vielleicht, weil es weit ab der Handelswege entlang der Küste liegt. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass in der Zukunft Zeugnisse aus dieser Periode gefunden werden.

Bibliografia

  • M. AUBET, Tiro y las colonias fenicias de occidente. Tercera edición actualizada y ampliada, Barcellona 2009, pp. 175-180.
  • R. D’ORIANO, Indigeni, Fenici e Greci a Olbia, in Bollettino di Archeologia online, I, 2010, pp. 10-25.
  • M. MADAU, La Gallura di età fenicia e punica, in R. CAPRARA, A. LUCIANO, G. MACIOCCO (a cura di), Archeologia del territorio. Territorio dell’archeologia. Un sistema informativo territoriale orientato sull’archeologia della regione ambientale Gallura, Sassari 1996, pp. 99-107.
  • A. MASTINO, Tempio Pausania: Gemellae oppure Heraeum, in Dal mondo antico all'età contemporanea: studi in onore di Manlio Brigaglia offerti dal Dipartimento di storia dell'Università di Sassari = Collana del Dipartimento di Storia dell’Università degli studi di Sassari, Nuova serie 7, Roma, 2001, pp. 79-117.
  • A. MASTINO (a cura di), Storia della Sardegna antica = La Sardegna e la sua storia, 2, Nuoro 2005, pp. 306-307.
  • F. PINNA, Archeologia del territorio in Sardegna. La Gallura tra tarda antichità e medioevo, Cagliari 2008, p. 53.

 

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