Fundstücke

Scheibenförmiger Anhänger (Nuraghenkomplex von Albucciu)

Der scheibenförmige Anhänger, der wahrscheinlich als Geschmeide genutzt wurde, wurde im Bereich des Eingangs C des Nuraghenkomplexes von Albucciu di Arzachena gefunden (Abb. 1).

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Abb. 1 - Nuraghe Albucciu, Planimetrie des Erdgeschosses (aus: Antona Ruju, Ceruti 1992, Abb. 12).

Das Miniaturobjekt (Durchmesser 4,4 cm) wurde aus Bronze durch Formguss gefertigt.

Es besteht aus zwei konzentrischen Kreise, verbunden durch ein Kreuz, das die 4 Radien bildet (Abb. 2). Das Fundstück wird im Nuraghen-Saal der Nationalmuseums G. A. Sanna in Sassari ausgestellt und datiert auf das 12. Bis 8. Jahrh. v. Chr.

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Abb. 2 - Scheiben mit 4 Radien (aus: Moravetti A., Alba L., Foddai L. 2014, S. 209).

Der Anhänger, der mit der Sphäre des Heiligen in Zusammenhang steht, verweist auf die Form der Sonnenscheibe und wird als Vereinigung der Kräfte des Himmels interpretiert.

Die ornamentale/dekorative Motiv ist auch von anderen Fundstücken bekannt, die in verschiedenen Kontexten auf der Insel gefunden wurden: Zum Beispiel findet es sich bei einem Anhänger, der bei der Nuraghe von Nurdole di Orani gefunden wurde, während von der Nuraghe von Genna Maria di Villanovaforru die Scheibenform mit 5 konzentrischen Kreisen und Anordnung in Kreuzform bekannt ist, die als ein Unicum anzusehen ist (Abb. 3, 4).

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Abb. 3 - Anhänger von der Nuraghe von Nurdole di Orani (aus:Moravetti A., Alba L., Foddai L. 2014, S. 280).
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Abb. 4 - Pintadera von der Nuraghe von Genna Maria di Villanovaforru (aus: Moravetti A., Alba L., Foddai L. 2014, S. 257).

Das Objekt wurde von der Archäologin Giuseppa Tanda untersucht, interpretiert und neu datiert auf das 12. Jahrh. V. Chr. Die Forscherin erkannte in dem Fundstück den Kopf einer Ziernadel, die vielleicht verwendet wurde, um eine Tunika oder ein anderes Kleidungsstück zu halten.

Es wurde von Tanda als “Scheibe aus Bronze mit vier Radien und doppeltem Kreis” beschrieben, im Zusammenhang mit dem Strahlenrad, das von den sardischen Nuraghern verwendet wurde.

Das Rad wurde in verkleinertem Maßstab nicht nur als Ziergegenstand nachgebildet, sondern auch als Teil von kleinen Modellen, die Wagen darstellen.



Bibliografia

  • ANTONA A., Arzachena. Pietre senza tempo, Sassari 2013, p. 103.
  • ANTONA RUIU A., FERRARESE CERUTI M.L., Il nuraghe Albucciu e i monumenti di Arzachena, Guide e itinerari, 19, Sassari 1992, pp. 38-58.
  • MERELLA S., Pendente a rotella-scheda 49, in MORAVETTI A., ALBA L., FODDAI L. (a cura di), La Sardegna Nuragica. Storia e materiali, Sassari 2014, pag. 209.
  • TANDA G., Il carro in Età Nuragica, in AA.VV., La Sardegna nel Mediterraneo tra il secondo e il primo millennio a.C., Atti del II Convegno di studi "Un millennio di relazioni fra la Sardegna e i paesi del Mediterraneo”, Selargius-Cagliari, 27-30 novembre 1986, 1987, pp. 63-80.

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