Im Inneren eines Komplexes von Räumen, die als Insula des Nuraghendorfs Su Nuraxi angeordnet sind (Hütten 51, 64, 65, 90, 175, 195, t, und ππ), wurde 8 kleine runde Räume gefunden, die in der archäologischen Literatur als „Rotunden mit Becken“ bezeichnet werden (Abb. 1, 2).

Abb. 1 - Archäologischer Bezirk von Su Nuraxi, Haus mit Innenhof 42, Raum 90 mit Sitz und zentralem Becken (Foto von Unicity S.p.A.).

Abb. 2 - Su Nuraxi, Haus mit Innenhof 20, Raum 65 mit Sitz und zentralem Becken (Foto von Unicity S.p.A.).

Die Bauwerke, die als rituelle Räumen in den Wohngebieten interpretiert werden, weisen einen runden Grundriss mit Sitz aus Stein am Rand auf. In der Mitte des Raums befand sich ein Becken aus Stein mit geformtem Fuß auf dem gepflasterten Bodenbelag, geneigt in Richtung einer oder mehrerer Öffnungen an der Basis der Sitze für das Abfließen der Flüssigkeiten (Abb. 3).

Abb. 3 - A: Insula 20 und Rotunde 65. B: Insula 42 und Rotunde 90 (aus: PAGLIETTI 2009, Abb. 1, S. 338).

Die Steinbecken, Feuerstellen, Wasserrinnen und Nischen in den Wänden belegen die Verwendung von Wasser und Feuer.

Vergleichbare Funde mit Verarbeitungen stammen aus zeitgleichen sardischen Nuraghendörfern, die auf das Ende der Bronzezeit datiert werden, sowie aus Kultstätte aus der ersten Phase der Eisenzeit. Es wurden verschiedene Hypothesen zur Funktion der Rotunden mit Becken aufgestellt: Ort für die Brotherstellung, Werkstatt zur Verarbeitung von Mastixöl, Werkstatt für metallurgische Arbeiten, „Schwitzhütte“, Saecellum für den Wasserkult sowie häusliche Kultstätte.