Detaillierte Datenblätter

Das Territorium von Dorgali in der Pränuraghischen Zeit

Wenn die strittigen menschlichen Spuren, die auf das mittlere Paläolithikum (150.000-120.000 v. Chr.) datiert werden, ausgeschlossen werden, die am Küstenabschnitt zwischen der Grotte von Bue Marino und Cala Luna (Grotten von Ziu Santoru und Cala Ilune) gefunden wurden, ist die älteste im Territorium belegte Kultur die von San Michele di Ozieri (ende des Neolithikums 3200-2850 V. Chr.).

Die monumentalen Zeugnisse bestehen aus sporadischen Oberflächenfunden von Keramikfragmenten und Objekten aus geschliffenem Stein, drei Menhiren, sowie vor allem 54 domus de janas, kleinen künstlichen Grotten, überwiegend isoliert sowie aus einer einzigen Zelle bestehend, die in den Fels geschlagen wurden und zur Bestattung der Verstorbenen dienten (Abb. 1).

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Abb. 1 - Domus de janas von Pirischè-Dorgali (von: http://www.sardegnadigitallibrary.it/mmt/1024/103097.jpg).

Ebenfalls dem pränuraghischen Bestattungskontext (2850-2700 v. Chr.) gehören 14 Megalith-Kammergräber (Dolmen) an, darunter das Korridorgrab von Motorra (Abb. 2), in dem typische Keramiken der Ozieri-Kultur gefunden wurden.

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Abb. 2 - Dolmen von Motorra-Dorgali (von: http://www.sardegnadigitallibrary.it/mmt/1024/103121.jpg).

Am kulturellen Horizont der Kupferzeit (Filigosa-Abealzu-Kultur 2700-2400 v. Chr.) werden 20 anthropomorphe männliche Darstellung datiert, die eine Tanzszene im Zusammenhang mit Sonnenkulten darstellen, die in der Grotte von Bue Marino gefunden wurden (Abb. 3, 4 und 5).

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Abb. 3 - Dolmen von Motorra-Dorgali (von: http://www.sardegnadigitallibrary.it/mmt/1024/103121.jpg).

 

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Abb. 4, 5 - Anthopomorphe Petroglyphen aus der Grotte von Bue Marino-Dorgali (von: http://www.museoarcheologicodorgali.it/wp/wp-content/uploads/2014/08/Petroglifi-2.jpg).

Eine Basis einer ovalen Hütte aus dem Eneolithikum der Monte-Claro-Kultur (2400-2100 v. Chr.) wurde bei Punta Marras gefunden (Abb. 6). Auf den gleichen kulturellen Horizont können die Hochreliefs von Sa Icu zurückgeführt werden (Abb. 7), bestehend aus 57 geometrischen Figuren, die in anstehende Basaltblöcke geschlagen sind und die den Plan der bekannten Sakralmonumente in der Umgebung darstellen.

 

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Abb. 6 - Hütte von Marras-Dorgali (aus: MANUNZA 1995, Abb. 114, S. 82).
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Abb. 7 - Hochreliefs von Sa Icu-Dorgali (aus: MANUNZA 1995, Abb. 104, S. 77).

 

Die Endphase der Kupferzeit, in der in Sardinien die Glockenbecherkultur auftritt (2100-1800 v. Chr.), die in Europa sowie im Mittelmeerraum weit verbreitet ist, wird durch den Dolmen von Motorra, wo ein Fragments eines Brassards gefunden wurde. In einer der domus de janas von Lottonido wurde außerdem ein Fragment einer dekorierten Schale gefunden.

 

Bibliografia

  • MANUNZA M.R., Dorgali. Monumenti antichi, Oristano, 1995, pp. 21-102.
  • MORAVETTI A., Serra Orrios e i monumenti archeologici di Dorgali, Sardegna Archeologica. Guide e itinerari, 26, Sassari 1998, pp. 75-78, figg. 9-21.
  • MORAVETTI A. (a cura di), Carbonia-Fonni, in La Sardegna. I Tesori dell’Archeologia, La Biblioteca della Nuova Sardegna, vol. 3, Sassari 2011, pp. 71-75.
  • PULACCHINI D., Serra Orrios e i monumenti archeologici di Dorgali, Sardegna Archeologica. Guide e itinerari, 27, Sassari 1998.

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