Das Gigantengrab von Thomes: Beschreibung
Das Megalith-Sammelgrab von S’Ena 'e Thomes (Abb. 1, 2), eine Dolmen-Struktur mit Stelen an der Front des Grabes, ist ein eindrucksvolles Beispiel der nuraghischen Bestattungsarchitektur.
Obschon wenige Fundstücke bekannt sind, bestehend aus bekannten Keramikformen der Bonnanaro-Kultur (Geschirr, Tasse, Schale, mehrfüßige Vase, Olla) geht die Errichtung auf die mittlere Bronzezeit 1 (ca. 1600-1500 v. Chr.) zurück. Insgesamt ist das Grab mehr als 16,20 m lang. Der Eingang des Grabs weist nach Süden. Die Exedra, der halbrunde Bezirk vor dem Grab, besteht aus zwei Flügeln, die vom Eingang des Bestattungskorridors nach rechts und links gehen, gekennzeichnet durch an der Front senkrecht aufgestellte Platten, die nach außen kleiner werden, die den Raum umschließen, der für Bestattungszeremonien diente (Abb. 3).
Im Zentrum befindet sich die eindrucksvolle Stele, mit einer Höhe von mehr als drei Metern sowie einer Breite von zumindest zwei Metern, geschaffen aus einem einzigen Block, oben mit einem gebogenen Profil, das das interessanteste Element des Grabs darstellt, eingefasst mit einem Reliefrahmen sowie einer Leiste in Querrichtung.
Im unteren Teil befindet sich eine rechteckige Öffnung mit abgerundeten Kanten, durch die man zur Grabkammer mit rechteckigem Grundriss gelangt (Abb. 5), erbaut aus in den Boden eingerammten Granitplatten, auf denen eine Reihe Steine zur Abdeckung sowie großen Platten liegt, die horizontal auf den senkrechten Platten ruhen. Drei davon befinden sich noch in der ursprünglichen Lage, die anderen beiden wurden hingegen neben das Grab gelegt. Die Bodenebene der Kammer, in der wilde Grabungsarbeiten vorgenommen wurden, bestand aus Steinplatten.
Sie wurde gegen Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ausgegraben und restauriert.
Bei den Grabungsarbeiten wurden nur wenige Fundstücke gefunden, die belegen, dass das Monument oder der Bereich, in dem es sich befindet, von der Bronzezeit bis zu Römerzeit und im Mittelalter aufgesucht wurde (3. Jahrhundert v. Chr. bis 4. - 5. Jahrhundert n. Chr.).
Bibliografia
- MANUNZA M.R., Dorgali. Monumenti antichi, Oristano, 1995, pp. 111-112, figg. 144-148.
- MORAVETTI A., Serra Orrios e i monumenti archeologici di Dorgali, Sardegna Archeologica. Guide e itinerari, 26, Sassari 1998, pp. 75-78, figg. 61-64.
- MORAVETTI A. (a cura di), Carbonia-Fonni, in La Sardegna. I Tesori dell’Archeologia, La Biblioteca della Nuova Sardegna, vol. 3, Sassari 2011.
- PULACCHINI D., Il Museo Archeologico di Dorgali, Sardegna Archeologica. Guide e itinerari, 27, Sassari 1998.