Fundstücke

Keramiken der Römerzeit

In den Nekropolen aus der Römerzeit, die im Territorium von Sardara gefunden wurden, stammen zahlreiche Grabbeigaben, von denen viele zurzeit im Archäologischen Stadtmuseum “Villa Abbas” ausgestellt werden. Der Bestattungsbezirks von Santa Caterina, der aus der punisch-römischen Zeit stammt, befindet sich in einem Gebiet, das bereits in der Nuraghenzeit bewohnt war und das auch in den nachfolgenden Epochen genutzt wurde. Die Nekropole von Terr’e Cresia wurde 1986 entdeckt und bis zum Jahr 1999 in mehreren Kampagnen erforscht. Die ca. hundert gefundenen Gräber gehören dem Typ Grubengrab an und weisen Abdeckungen aus Steinplatten auf. Es wurden sowohl Gräber mit Erdbestattung, als auch als mit Einäscherung gefunden, die dank der Grabbeigaben auf den Zeitraum zwischen vom 1. Jahrhundert v. Chr. und dem 3. Jahrhundert n. Chr. datiert werden können.

Dünnwandiger Keramikbecher (1. Jahrhundert n. Chr.), Abb. 1.

Der Becher aus der punisch-römischen Nekropole von Santa Caterina weist einen leicht abgesetzten Rand, zwei Henkel, einen Ringfuß sowie einen mit pflanzlichen Motiven (Palmen und Pflanzen) verzierten Körper auf. Er gehört der Klasse der „dünnwandigen“ Keramik an, die so genannt wird, da die dünnen Wände (Stärke von 0,5 bis 3-4 mm) ihr Hauptkennzeichen sind. Die Erzeugnisse dieser Klasse, die auch Vasen mit unterschiedlichen Formen umfasst, wurden zu Beginn nur im italischen Gebiet und später auch in verschiedenen Provinzen des Reiches produziert; sie decken den Zeitraum vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. ab.

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Abb. 1 - Becher aus dünnwandiger Keramik aus der Nekropole von S. Caterina (Foto R.A.S.).

Flasche aus gewöhnlicher Keramik (Ende 2. Jahrhundert n. Chr.), Abb. 2.

Das Fundstück wurde in einem der Gräber der römischen Nekropole Terr‘e Cresia gefunden . Es weist einen hohe Hals mit horizontalen Rillen, einen rundlichen Körper mit Eindrücken von Fingern sowie einen Ringfuß auf. Es gehört der Klasse der so genannten “Gewöhnlichen Keramik” an, kennzeichnet durch zahlreiche Produktionen, bei denen die funktionellen Aspekte Vorrang vor den ästhetischen haben. Aufgrund des langen Produktionszeitraums sowie der weiten Verbreitung ist die präzise Datierung der einzelnen Erzeugnisse schwierig; normalerweise erfolgt die Datierung auf Grundlage des Fundkontextes sowie der mit ihnen zusammen gefundenen Fundstücke.

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Abb. 2 - Flasche aus Keramik aus der Nekropole Terr’e Cresia (Foto R.A.S.).

Scheibenlampe (Ende 2. Jahrhundert n. Chr.), Abb. 3.

Das Erzeugnis stammt aus einem der Gräber der römischen Nekropole Terr‘e Cresia und es kann als Lampe aus afrikanischer Produktion klassifiziert werden. Es weist einen kleinen Henkel, einen kurzen Schnabel und eine zentrale Scheibe auf, mit Reliefdekor mit zwei Figuren, einer weiblichen und einer männlichen, sowie zwei Fackeln. Auf der Unterseite ist in Großbuchstabe die Inschrift Q MEM [---] eingeprägt.

Die Tonlampen (das heißt, aus Terrakotta) weisen einen Hauptkörper auf, der als Tank dient, einen Schnabel sowie einen kleinen Henkel. Durch die Öffnung im Körper wurde der Tank mit Öl oder Talg gefüllt, das an einem Docht aus pflanzlichen Fasern brannte. Sie wurden zur Beleuchtung der Wohnungen verwendet, sowie in den Gräbern als Symbol des Lebens und um den Verstorbenen ins Jenseits zu führen.

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Abb. 3 - Scheibenlampe aus der Nekropole Terr’e Cresia (Foto R.A.S.).

Glasierte afrikanische Schale (3. Jahrhundert n. Chr.), Abb. 4.

Das Fundstück stammt aus der römischen Nekropole Terr‘e Cresia und es weist einen gezahnten Rand, eine Rille zwischen Rand und Wand sowie einen niedrigen Ringfuß auf. Es gehört der Klasse der „glasierten afrikanischen“ Keramik an, die in den nordafrikanischen Provinzen produziert wurden und in Sardinien über mehrere Jahrhundert stark verbreitet war. Die verbreitetesten Formen sind Teller und Schalen, weniger zahlreich sind jedoch auch Flaschen und Krüge belegt. Das Erzeugnis aus Sardara wird aufgrund des Fundkontexts in einem Grab auf das 3. Jahrhundert n. Chr. datiert, es kann jedoch auch mit Erzeugnissen aus dem 4. bis 5. Jahrhundert n. Chr. verglichen werden

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Abb. 4 - Schale aus glasierte afrikanischer Keramik aus der Nekropole Terr’e Cresia (Foto R.A.S.).

Bibliografia

  • Archeologia a Sardara. Da Sant’Anastasia a Monreale, Quaderni Didattici della Soprintendenza per i Beni Archeologici delle Province di Cagliari e Oristano, 11, 2003.
  • M.G. ARRU, La necropoli romana di Terr’e Cresia, in ARCHEOLOGIA A SARDARA 2003, pp. 45-52.
  • L. USAI, Le testimonianze archeologiche dal territorio di Sardara, in ARCHEOLOGIA A SARDARA 2003, pp. 41-44.
  • Atlante delle forme ceramiche (Enciclopedia dell'arte antica, classica e orientale): Ceramica fine Romana nel bacino mediterraneo, (medio e tardo impero), vol. 1, 1981.
  • Atlante delle forme ceramiche (Enciclopedia dell'arte antica, classica e orientale): Ceramica fine Romana nel bacino mediterraneo, (tardo ellenismo e primo impero), vol. 2, 1985.
  • F. MAYET, Les ceramiques a parois fines dans la penisule Iberique, Paris 1975.
  • J. DENEAUVE, Lampes de Carthage, Paris 1969.

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