Detaillierte Datenblätter

Das Territorium in Phönizisch-Punischer und in Römischer Zeit

In der Altstadt von Posada wurden in den letzten Jahren Grabungsarbeiten durch die Soprintendenza Archeologica durchgeführt, bei denen eine große Menge von Keramikmaterialien gefunden wurden (Fragmente von Amphoren, Abb. 1-2), die die Hypothese zulassen, dass das Territorium während der Phönizischen Zeit sporadisch und während der Punischen Zeit dann dauerhaft besiedelt war, wahrscheinlich zur Nutzung der Bodenschätze des unmittelbaren Hinterlands von Posada.

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Abb. 1 - Fragment einer phönizischen Amphoren aus Posada (aus: SANCIU 2010, Abb. 13).
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Abb. 2 - Henkel mit Siegel aus Posada (aus: SANCIU 2012, Abb. 7-8).

Die Ostküste Sardiniens, an der Posada liegt, ist das Gebiet, in dem es wahrscheinlich zu den ältesten Kontakten mit Rom sowie der etruskischen und italischen Welt kam, lange vor der militärischen Besetzung der Insel im Jahr 238 v. Chr. Zu Füßen des Hügels, auf dem die mittelalterliche Fava-Burg liegt, haben einige Forscher die antike Siedlung „Feronia“ gefunden (Abb. 3), die in der Abhandlung „Geographie“ von Claudius Ptolemäus erwähnt wird, und es wird davon ausgegangen, dass sich im 4. Jahrhundert v. Chr. an der Ostküste Sardiniens eine römisch-etruskische Siedlung befand.

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Abb. 3 - In Rot die Angabe von „Feronia civitas“ auf der Karte Septima Europe Tabula, in Claudius Ptolemäus, Cosmographia, Ulm 1482 (von: http://www.sardegnacultura.it/imghigh/001.jpg).

Diese Hypothese wurde 1923 durch den Fund einer Statuette aus Bronze in einer unbekannten Ortschaft in der Nähe von Posada bestätigt; sie stellt einen Herakles vom italischen Typ dar (Abb. 4) und wurde datiert auf den Zeitraum zwischen Ende des 5. Jahrhunderts und Anfang des 4. Jahrhunderts v. Chr.

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Abb. 4 - Die Herakles-Statuette, Posada (von: http://www.exibart.com/profilo/imgpost/rev/509/rev32509(1)-ori.jpg).


Die römische Präsenz im Gebiet von Posada wird auch durch Funde von behauenen Blöcken aus nicht lokalem Kalkstein belegt sowie durch Funde von Keramikmaterialien (Fragmente von Keramik mit schwarzem Lack).

Bibliografia

  • M. BONELLO, A. MASTINO, Il Territorio di Siniscola in età romana, in E. ESPA, Siniscola: dalle origini ai nostri giorni, Ozieri 1994, pp. 157-218.
  • R. D’ ORIANO, Contributo al problema di Feronia polis, in Nuovo Bullettino Archeologico Sardo, II, 1985, p. 240.
  • G. LILLIU, Alcuni monumenti preistorici di Siniscola, in Studi Sardi, IV, 1940, pp. 14-24.
  • PTOLEMAEUS CLAUDIUS, Geografia di Claudio Tolomeo Alessandrino tradotta di greco nell’idioma volgare italiano da Girolamo Ruscelli, Venetia 1599.
  • A. SANCIU, Fenici lungo la costa orientale sarda. Nuove acquisizioni. Fasti On Line Documents & Research 174, 2010.
  • A. SANCIU, Nuove testimonianze d’età fenicia e punica dalla costa centro-orientale sarda. ArcheoArte. Rivista elettronica di Archeologia e Arte, Supplemento 2012 al numero 1, pp. 167-182.
  • M. TORELLI, Colonizzazioni etrusche e latine di epoca arcaica: un esempio, in Gli Etruschi e Roma, Atti dell'incontro di studio in onore di Massimo Pallottino (Roma, 11-13 dicembre 1979), Roma 1981, pp. 71-82.

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