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Arzachena in Römischer Zeit: Die Station Turublum Minus

Die Identifizierung einer römischen statio bei Arzachena, die von Portus Tibulas kam, bekannt als Turublum Minus, auch angegeben im Itinerario Antoniniano des 3. Jahrh. n. Chr., das heißt, eine Art Straßenkarte der Periode des Römischen Reiches, ist nicht vollkommen gewiss, da die Bezeichnung sich hingegen aufgrund eines Umschreibungsfehlers auf Trinità d’Agultu-Vignola, Tibula Minus beziehen könnte (Abb. 1).

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Abb. 1 - Die Darstellung Sardiniens auf der Karte von Ptolemäus in Übertragung aus dem 19. Jahrhundert (Florenz, Biblioteca Laurenziana).

Der Ortsname, dessen Bedeutung noch ungewiss ist, führte zur Annahme einer Turublum Maius, ebenfalls im Territorium von Arzachena, in der Ortschaft Nicola Calta, in der heute der Ortsname Tùvulu Maggiori erhalten ist (Abb. 2, 3).

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Abb. 2 - Straßennetz des römischen Sardiniens (aus: Mastino, Ruggeri 2000, S. 187).
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Abb. 3 - Die Völker des römischen Sardinien (aus: Mastino 2005, S. 307).

 

Die Geschichte des Territoriums von Arzachena in der römischen Zeit ist hingegen gut bekannt. Die wenigen Elemente der materiellen Kultur, die bis heute gefunden wurden, wurden in den wichtigsten Nuraghenkomplexen gefunden.

In der dicken Einbruchschicht der Kammer n der Nuraghe von Albucciu wurde Keramikfragmente aus der römischen Zeit gefunden. In der Hütte I und im Graben A des Nuraghenkomplexes La Prisgiona wurden Keramikfragmete aus der römischen Zeit gefunden.

In der Ortschaft Malchittu wurden prähistorische Gräber in Tafoni gefunden, die in der römischen Phase erneut genutzt wurden. 2001 wurden im Territorialgewässer von Arzachena in einer Tiefe von ca. 20 Metern 16 Kupferbarren gefunden, die ebenfalls aus der Periode der römischen Herrschaft stammen.

Das Vorhandensein von römischen Erzeugnissen führt aufgrund ihrer Eigenschaften und Qualität zu der Hypothese, das die Objekte auf einen Handel zwischen der lokalen Bevölkerung mit der romanisierten Gesellschaft schließen lassen und nicht auf eine römische Nutzung der vorgenannten Nuraghenfundstätten.

 

 

Bibliografia

  • MASTINO A., La Gallura: l'età punica e romana: percorso storico e archeologico, in BRANDANU S. (a cura di), La Gallura, una regione diversa in Sardegna: cultura e civiltà del popolo gallurese, I.CI.MAR. Istituto delle Civiltà del Mare, San Teodoro 2001, pp. 37-110.
  • MASTINO A., Storia della Sardegna antica, Nuoro 2005, pp. 343-344.
  • MASTINO A., RUGGERI P., La Romanizzazione dell'Ogliastra, in MELONI M. G., NOCCO S. (a cura di), Ogliastra. Identità storica di una Provincia, Atti del Convegno di Studi, Jerzu Lanusei-Arzana-Tortolì 23-25 gennaio 1997, p. 187.

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